1a & 1b Trainer im kurzen Interview


Hallo Tim, Hallo Christian wie geht’s Euch? Wie kommt Ihr mit der aktuellen Situation auf und neben dem Platz zurecht?

Christian(C): Mir geht es soweit ganz gut, danke der Nachfrage.
Die aktuelle Situation ist für mich natürlich genauso schwierig, wie für jeden anderen auch. Die Einschränkungen, denen man momentan im alltäglichen Leben gegenübersteht, zeigen einem erst so richtig auf, wie wichtig soziale Kontakte für das eigene Wohlbefinden sind.
Im Trubel des Berufsalltags war es mir immer ein schöner Ausgleich, Zeit mit Freunden und der Familie zu verbringen. Nicht nur, um das ein oder andere Gläschen Wein, Whisky oder Bier zu trinken 😉 sondern um einfach nur zusammen zu sitzen, dummes Zeug zu babbeln, miteinander zu lachen und einfach Spaß zu haben. Das dies gerade nicht so geht, wie man es gerne möchte, belastet, ist aber zwingend notwendig, um die Krise zu überstehen.
Umso mehr freut es mich zu sehen, wie toll der Zusammenhalt in unserem Verein ist und immer wieder Aktionen durch Aktive und Verantwortliche auf die Beine gestellt werden, um die Tage der Trennung etwas zu erleichtern.

Tim (T): Da sich meine Familie und auch ich derzeit bester Gesundheit erfreuen, geht es mir gut. Die Feiertage waren für uns jedoch besonders spannend und auch herausfordernd, denn im erweiterten Familienkreis gab es einen Verdachtsfall, der sich aber zum Glück als negativ herausgestellt hat. Aus Sicherheitsgründen habe ich die Feiertage trotzdem nur mit meiner Frau und unserem Sohn verbracht, was natürlich kein Vergleich zu den Weihnachtsfesten der vergangenen Jahre war. Ich nutze die fußballfreie Zeit unter anderem dafür selbst mal wieder ein bisschen Sport zu treiben und bin ein paar Mal Laufen gewesen. Nach über 10 Jahren an der Seitenlinie ist es aber eine ungewohnte Situation, wenn kein Training und keine Spiele stattfinden.

 

Wie schwer fällt es Euch, eurem Hobby und eurer Leidenschaft nicht wie gewohnt nachgehen zu können?

C: Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nach der langen Vorbereitung nicht böse war, nach einem langen Arbeitstag mal nicht auf den Trainingsplatz rennen zu müssen. Das ist nach der ersten Woche des Lockdowns aber auch schnell wieder verflogen. Natürlich ist der Fußball nicht das Wichtigste im Leben und steht momentan auch ziemlich weit unten auf der Prioritätenliste. Dennoch merke ich, dass es mir fehlt am Rand zu stehen und die Jungs über den Platz zu jagen oder auch hin und wieder mal selber vor die Pille treten zu können.
Und dann die Sonntage! Was macht MANN an einem Sonntag ohne Fußball?! Spazieren gehen? Das gehört dann doch nicht zu meinen Leidenschaften.
Daher freue mich darauf, wenn es endlich wieder heißt: Fußballschuhe an, Bälle raus und Vollgas!

T: Die nun schon lange andauernde Fußballpause ist für uns alle sehr bitter. Sehr gerne würden wir unserem Hobby nachgehen, zusammen trainieren, um Punkte in der Liga spielen sowie den sozialen und gesellschaftlichen Kontakt beim Sport pflegen. All dies habe ich in den letzten Wochen, wie sicherlich ganz viele Amateurfußballer, sehr vermisst. Und natürlich war es mein Bestreben, mit der Mannschaft noch Punkte für die Mission Klassenerhalt zu sammeln; leider hat uns die Pandemie auch hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es fällt mir also schwer auf meine Leidenschaft Fußball verzichten zu müssen. Da wir in der Gesellschaft aktuell aber viel bedeutendere Probleme zu lösen haben als den Amateurfußball wieder zum Start zu bringen und ich die frühzeitige Rundenunterbrechung als komplett richtig ansehe, kann ich mit dem Verzicht gut leben.

Was ist Eure Einschätzung wann wir wieder auf den Platz können und wie bzw. ob wir die Saison in vollem Umfang beenden können?

C: Wann es dann soweit sein wird wieder kicken zu können, lässt sich nur sehr schwer einschätzen. Zum aktuellen Zeitpunkt kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Saison überhaupt zu Ende gespielt wird.
Und da unsere jungen athletischen Sportler bei der SGD nicht gerade zu den Menschen gehören, die frühzeitig gegen das aktuelle Coronavirus geimpft werden, wird es wohl auch längere Zeit keine Freigabe für Trainingseinheiten auf dem Sportplatz geben.

T: Diese Frage zu beantworten ist sehr schwierig. Nach den Erfahrungen der letzten Wochen und Monate kann ich mir nicht vorstellen, dass Mannschaftssport im Amateurbereich wieder erlaubt wird, wenn der Inzidenzwert über 25 liegt. Ein Training unter strengen Auflagen wird vielleicht früher wieder möglich sein, ich persönlich glaube aber auch, dass bis dahin noch Wochen vergehen werden. Die Saison wie geplant mit Hin- und Rückserie auszutragen, halte ich für annähernd ausgeschlossen. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Runde gespielt wird und dann im optimalen Fall noch Play-Off-Spiele um die Meisterschaft und den Klassenerhalt. Durch den Tausch von Heimrechten usw. wäre es nach meiner Auffassung nicht gerecht den Stand zur Halbserie als Rundenabschluss zu werten. Aber das ist alles spekulativ, man muss abwarten wie sich die Zahlen entwickeln.

Tim, für Dich endet nun leider die Zeit in Dornheim. Was nimmst Du persönlich aus dieser Zeit mit? Was bleibt Dir besonders in Erinnerung und wo hat die SGD Deiner Meinung nach noch Verbesserungsbedarf?

T: Verbesserungsbedarf gibt es sicherlich immer und bei jedem Team. Torchancen haben wir in den letzten Spielen zu viele liegen gelassen, da kann sich die Mannschaft definitiv noch verbessern. Ebenso im Verteidigen von ruhenden Bällen. Obwohl wir einige großgewachsene Spieler in den Reihen haben, gab es nach Standards zu viele Gegentreffer. Persönlich nehme ich aus den letzten 18 Monaten mit, dass ich sehr, sehr viele großartige Menschen mit tollen Charakteren kennenlernen durfte. Der Verein ist gut organisiert, hat eine gute Struktur und Vereinsführung, die Zusammenarbeit war sehr angenehm und seriös. Besonders imponiert hat mir, dass sich außergewöhnlich viele Spieler auch in der Funktion als Jugendtrainer, im Vorstand oder in sonstigen Bereichen für die SG Dornheim engagieren, was ich überragend finde. Das sportliche Highlight war natürlich der Aufstieg in die KOL. Ich drücke der Mannschaft mit dem neuen Trainer Dirk Schätzler, unterstützt von Jonas Kämmereit, dafür alle Daumen!

Christian, Du bist jetzt schon einige Jahre Trainer der 1b. Was macht für Dich die Arbeit mit der Mannschaft aus und welche Ziele hast Du noch mit der Mannschaft?

C: Naja, auch wenn ich den Jungs das ein oder andere graue Haar verdanke, sind sie doch alle super Typen und es macht mir viel Spaß, sie sowohl auf, als auch neben dem Platz betreuen zu dürfen.
Ich mag es mit unterschiedlichen Charakteren und individuellen Freigeistern arbeiten zu können; dadurch entwickelt man sich auch selbst in seiner Person.
Die Spieler der SGD haben Eigenschaften, die es einfach machen mit ihnen zu arbeiten. Sie sind ehrgeizig, zielstrebig und trinkfest. Alles was eine Kreisligamannschaft mitbringen muss.
Aktuell ist es nicht einfach die Jungs und Männer bei Laune und in einem guten Fitnesszustand zu halten.
Daher bin ich froh seit Ende der letzten Saison mit Marco Lohr einen engagierten und erfahrenen jungen Mann in meinem Trainerstab zu haben, der mir vieles an Arbeit und Aufgaben abnimmt und darüber hinaus nochmal richtig Schwung in den Laden gebracht hat.
Ich denke, dass wir über eine gute Mischung in der Altersstruktur und Qualität (gesehen auf C-Liga Niveau) in unserer Truppe verfügen. Es gibt vor allem bei den jungen Spielern noch einiges an Potenzial, weshalb es für uns in den nächsten Jahren nur einen Weg geben darf: Nach oben!

Vielen Dank für das Gespräch und Eure Zeit! Bleibt Gesund!!