Interview mit dem Trainer der 1a Dirk Schätzler


Seit fast zwei Monaten ist Dirk Schätzler nun bei uns als Trainer der 1a tätig. Grund genug ihn mal zu Wort kommen zu lassen und besser kennen zu lernen.

Hallo Dirk, Wie geht es dir? Wie kommst du mit der aktuellen Situation auf und neben dem Platz zurecht?

Dirk (D): Mir geht´s gut, danke. Meine Frau und ich sowie unsere Familien sind bislang gut durch die Pandemie gekommen. Meine Frau freut sich über das Mehr an Zeit mit mir und ich habe es genossen, einfach mal etwas zu entschleunigen. Die Zeit mit meiner Frau natürlich auch. 

Auf den Platz dürfen wir leider nicht. Dennoch war / ist es mir wichtig die Jungs kennenzulernen. Durch die corona-konforme 2er-Team-Challenge, die ich in groben Zügen von meinem letzten Trainer (Super Idee Ingo!) aus meinen letzten Tagen in Crumstadt mitgebracht habe, konnte ich zumindest zu den Teilnehmern erste persönliche Kontakte knüpfen.

Du bist nun neu bei der SGD und viele kennen dich noch nicht. Es wäre schön, wenn du dich ein wenig vorstellen könntest – wo arbeitest du, woher kommst du, was sind deine Hobbys und was du sonst noch so von dir erzählen möchtest.

D: Mein Name ist Dirk Schätzler. Ich bin 39 Jahre alt, verheiratet, wohne in Allmendfeld und arbeite als Betriebsprüfer beim Finanzamt Groß-Gerau. Mein fußballerisches Dasein habe ich, mit Ausnahme von einer Saison als Trainer der 1b beim TSV Wolfskehlen, ausschließlich bei meinem Heimatverein TV Crumstadt verbracht.

Für Hobbys bleibt neben dem Fußball nicht allzu viel Zeit. Es ist ja nicht nur die Arbeit auf dem Platz, sondern es muss vieles vor- und nachbereitet werden. Das zwischenmenschliche Verhältnis zu meinen Spielern ist mir sehr wichtig, da ist man als Trainer auch mal neben dem Platz für seine Jungs da bzw. mit dabei.

Wenn ich dann doch ein wenig Zeit für mich habe, treffe ich mich mit Freunden, gehe laufen oder fahre Rad. Und meine Frau beansprucht ja auch noch etwas meiner Zeit für sich. 

Warum hast du dich für die SGD entschieden und was reizt dich an deiner Aufgabe bei der SGD?

D: Mir war es wichtig, dass die Mannschaft Perspektive hat und ich mich mit der Philosophie der SGD identifizieren kann. Die ersten Gespräche mit der sportlichen Leitung waren dahingehend sehr positiv. Daneben habe ich das Gefühl bekommen, dass der Verein gut aufgestellt, strukturiert und organisiert ist. Absolut überzeugt, den Trainerposten bei der SGD anzutreten, war ich nach dem Gespräch mit meinem jetzigen Co-Trainer Jonas Kämmereit. Er hat mir überzeugend dargelegt, dass mich bei der SGD eine motivierte Mannschaft mit einer gesunden Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern erwartet, die Potential hat und auch neben dem Platz zusammensteht.

An der Aufgabe reizt mich, dass wir Ziele haben. Unsere Ziele müssen es sein, diese Saison den Klassenerhalt zu schaffen und die SGD in der KOL zu etablieren. Mein persönliches Streben ist es, die Jungs und die Mannschaft weiterzuentwickeln. Für mich ist das natürlich auch eine Chance, mich als Trainer in einer höheren Spielklasse zu beweisen.

Wie waren nun die ersten Wochen für dich als SGD-Trainer? Es ist ja nicht alltäglich eine Mannschaft im „Lockdown“ zu übernehmen.

D: Die ersten drei Wochen waren ungewohnt, da wir eben nicht auf dem Platz gestanden und gekickt, sondern eine nicht unbedingt fußballspezifische 2er-Team-Challenge durchführt haben bzw. noch immer absolvieren. Die Jungs werden körperlich, wir Trainer geistig – es ist doch etwas anderes, als ein Fußballtraining zu gestalten – gefordert!!!

Die Situation bringt aber auch Vorteile mit sich. Durch die Challenge lernt man die Jungs mal von einer anderen, ihrer privaten, Seite kennen. Zumindest außerhalb des Platzes haben sich meine Erwartungen bislang bestätigt. Die Jungs und meine Trainerkollegen Christian, Marco und Jonas scheinen in der Reihe zu sein. *lach*

Konntest du dir trotz des „Lockdowns“ schon einen Eindruck von der Mannschaft machen? Wenn ja, wie ist dein erster Eindruck?

D: Zwischenmenschlich passt das – da bin ich mir sicher.

Ich habe zwar die 2. Halbzeit vom Spiel gegen Hahn und auch das Spiel gegen Eberstadt gesehen, aber von den fußballerischen Fertigkeiten konnte ich mir leider noch kein genaues Bild machen. Die Challenge zeigt mir allerdings, dass die Jungs wollen und dort um jeden Punkt “fighten”. Ich hoffe, die Einstellung kriegen sie auch auf den Platz. Ich bin guter Dinge.

Was bist du für ein Trainer? Worauf legst du großen Wert und was für einen Fußball möchtest du spielen lassen?

D: Ich will mich ungern in eine Trainertyp-Schublade stecken. Ich denke, als Trainer muss man “Lehrer”, “Kumpel”, aber auch “Boss” sein. Als ich meine Trainerlizenz gemacht habe, hat sich eine Aussage des Verbandssportlehrers Dirk Reimöller bei mir eingeprägt: “Eine Trainingseinheit halten kann jeder. Die Aufgabe eines Trainers besteht darin, seine Spieler mit jeder Einheit besser zu machen.” Ich probiere es zu beherzigen. Dabei möchte ich meinen Spielern keine starren Abläufe eintrichtern, sondern ihnen Lösungsmöglichkeiten aufzeigen und sie zum mitdenken bewegen.

Großen Wert lege ich auf einen respektvollen, offenen und ehrlichen Umgang auf und neben dem Platz. Also nicht nur gegenüber dem Trainer, sondern auch den Mitspielern, den Betreuern, der sportlichen Leitung. Ich erwarte, dass die Jungs mitziehen, sich voll reinhängen und immer zu 100% für ihr Team da sind. Es ist zwar „nur“ ein Hobby, aber verlieren macht keinem Spaß und Erfolg stellt sich nunmal nicht von alleine ein.

Grundsätzlich habe ich gerne den Ball und möchte ihm nicht nur hinterherjagen lassen. Die Spielweise hängt aber letztlich von den mir am Spieltag zur Verfügung stehenden Spielern, dem Gegner, der Tabellenkonstellation ab. Mir ist es wichtig, dass wir als Team verteidigen und angreifen, einen einfachen Fußball ohne Schnickschnack spielen und vollen Einsatz zeigen.

Zum Abschluss noch ein kleiner Blick nach vorne. Wie ist deine Prognose, spielen wir diese Saison nochmal Fußball? Falls nicht, welche Lösung zum Abschluss der Saison würdest du favorisieren?

D: In den Medien wird von Mutationen und 3. Welle gesprochen. Kitas, Schulen und Geschäfte sind geschlossen. Ich denke, wir haben ganz andere Probleme als Amateurfußball / -sport und ich glaube nicht daran, dass wir diese Saison nochmal Fußball spielen werden. 100% sicher bin ich mir allerdings nicht, da der HFV an der Durchführung ggf. auch nur in Form einer Einfachrunde festhalten will. Sofern die Runde abgebrochen wird, kann es für mich, da bislang nur ca. ¼ der Spiele gespielt sind, nur eine Lösung geben: Annulierung!

Vielen Dank für deine Zeit, wir wünschen dir viel Erfolg und bleib gesund!